Kleidervorschriften in Religionen entstammen Traditionen. Wer sich gegen eine Tradition auflehnt wird ausgegrenzt, statt Toleranz zu erfahren. Eine Verhüllung empfiehlt der Islam hauptsächlich aus klimatischen Gründen. Im Iran legen die Frauen einen schwarzen Tschador an, der auf die meisten langweilig wirkt.
Das Tragen des Tschadors kann auf Unterdrückung gründen. Wer ein Kopftuch trägt, um seinen (falschen) Stolz zu bewahren, liegt meiner Ansicht nach falsch. Denn gerade im Iran sind jene Frauen mutig, welche auf Kopftücher verzichten. Jener Stolz, um mangelnde Selbstliebe anlässlich Hörigkeit zu vertuschen, um ein falsches Bild von sich künstlich zu erhöhen führt oft zu Hochmut und mangelndem Respekt.
Kleidungsvorschriften sind demnach ein Mittel zur Unterdrückung. Doch gegen Hitze kann der Tschador sicherlich nützen.
Es besteht ein ästhetisches Missvergnügen gegenüber Bierbäuchen und Hängebusen; jeder sollte sich deshalb allein aus Rücksicht entsprechend kleiden. Doch ein Kopftuch oder eine Kippa? Sind das nicht auch Signale der Ausgrenzung? Oder ein Missionieren inmitten des Alltags?
Auch beabsichtigt man durch solcherlei Vorschriften Werbung zu betreiben, und von Werbungen haben wir mehr als genug. Religionen sollten nicht missionieren, sondern spirituelle Werte pflegen.