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Friedensnobelpreis an den Iran

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Der Friedensnobelpreis geht an die iranische Freiheitskämpferin Narges Mohammadi. Er ist ein Nobelpreis gegen das Vergessen, und indirekt möchte man damit Frauen im Iran unterstützen.

Narges Mohammadi kämpft gegen die Todesstrafe. Was ein klares Bekenntnis zur Opposition ist. Wie wir hier Hilfe zur Selbsthilfe verwirklichen wird sich noch zeigen. Jedes Land braucht immer mal wieder Veränderungen; doch gelegentlich belaufen sich Veränderungen lediglich auf «Wunschkonzerte».

Auch deshalb, weil der Grossteil einer Bevölkerung bisweilen keine bestimmten Veränderungen sehen möchte. Denn um Veränderungen überhaupt zulassen zu können, steht an erster Stelle Stabilität. Zu Gunsten von Stabilität sollten bereits im Vorfeld oder spätestens während eines Umbruches annehmbare Alternativen zu jenen Umständen sichtbar sein, die nach entsprechender Veränderung nicht mehr bestünden.

Immer mehr Frauen verzichten im Alltag auf das Kopftuch. Der Iran wird moderner. Ich schüttle den Kopf, wenn sich bei uns “aus Stolz heraus” muslimische Frauen verschleiern. Welches Zeichen senden sie damit aus? Auf der anderen Seite kann ich jene dieser Frauen auch wieder verstehen, in deren Leben sich die Erfahrungen mit Kopftuch mit unzähligen positiven Momenten verknüpfen lassen; diese wuchsen schliesslich mit Kopftuch auf.

Zudem tragen es auch einige gern, da sie es allein für sich persönlich als vorteilhaft erachten, und es ihnen niemand zuvor aufzwang. Dennoch, welches Zeichen senden sie damit aus? Insbesondere welche Signale gegenüber den Geschehnissen im Iran und jenen Frauen, deren Väter oder Männer das Kopftuchtragen aufzwingen.

Der Islam selbst kennt eigentlich keine strikten Kleidervorschriften; es ist lediglich eine Form, welche die Tradition vieler muslimischen Länder bedingt.

Das Ablegen des Kopftuches der Iranerinnen setzt ein Zeichen des Mutes und Aufbruchs. Doch dazu bedarf es eines gesellschaftlich-ausreichenden Verständnisses. Auch «der Westen» benötigt hierfür Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl.

Tagesschau Beitrag zum Friedensnobelpreis

Die Berichterstattung ruft immer noch zum Umsturz auf. Als Touristiker suchen wir die Unterstützung zugunsten eines friedlichen Wandels und zu selbstbestimmtem Leben und persönlicher Freiheit eines jeden Menschen. Bei uns in Europa ist Freiheit oft lediglich eine Frage der finanziellen Mittel und entsprechender Beziehungen. Ohne Geld gestaltet sich das Leben manchmal etwas einschränkend, und zu zahlreichen Anlässen erschwert das den Zugang.

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Anmerkung: Meine liebenswerte Freundin kommt aus Somalia. Alleinerziehend befasst sie sich mit ihren drei Kindern kaum mit den globalen Geschehnissen, auch weil sie sich keinen zusätzlichen Belastungen aussetzen möchte. Von daher ist sie nicht auf dem neusten Stand. Stolz trägt auch sie ihre verschiedenen hochwertigen und farbenfrohen Abaya mitsamt darauf abgestimmten Kopftüchern. «Also immer zuerst das Gespräch suchen und Überprüfen, bevor sich Voreingenommenheit ausbreiten kann!» S. Keller

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