Islamische Länder stören sich an westlicher Literatur. Dort werden Wertvorstellungen vermittelt, die geselllschaftlich nicht toleriert werden. Der Iran legt daher hohe Latten an die Übersetzer. Darüber berichtete Akram Pedramnia an den Solothurner Literaturtagen. Sie hat z.B. das Werk Lolita von Vladimir Nabokov übersetzt und viele andere Autoren. Der Buchtitel von Lolita ist komplett anders, im Westen erotisch angehaucht mit langen Beinen, die persische Version eine geschickte Fotografie.
Übersetzer wollen, dass ein Buch in Persien veröffentlicht werden. Die offiziellen Regeln sind nicht klar. Meistens versuchen bereits bei der Übersetzung Zensur zu verhindern. Ist das Kreativität? Ja, doch andererseits wird die Kreativität der Schriftsteller verfälscht.
Die Behörden zensieren Wörter, Absätze oder ganze Kapitel, unter Umständen bedeutet das die Flucht in den Schwarzmarkt. In der Zeit, als Afghanistan durch die USA besetzt gewesen ist, hatte es die Literatur leicht. Einige Bücher wurden gedruckt, die später im Iran auf dem Schwarzmarkt auftauchten.
Iran ist eine Kulturnation, sie lieben Literatur, die Zensur weniger. Akram Pedramnia veröffentlicht ihre Bücher, damit diese nachgedruckt werden. Der Verlag verdient nichts, doch die Leser sehen Einblicke in eine andere Welt. Dennoch, verdammt werden, darf der Iran auch nicht. Es gibt kritische Filme, welche die Zensur gewähren lässt, vor allem zu sozialen Fragen, wie z.B. «A Hero»
Noch eine Anmerkung, auch die USA zensieren, indem sie im Iran Google verbieten und somit den Zugriff auf viele Informationen erschweren, speziell, wenn Reisende unterwegs sind.